24 Stunden UBahn

[fritzwien]

Hallo liebe Fahrgemeinde,
ich bin noch so neu hier, daß ich nicht mal den Deckel habe. (Schriftliche am 10.12)

Nichts desto trotz bewegt mich seit einiger Zeit ein Thema, zu dem ich gerne eure Meinung gehört hätte:

Unser allseits beliebter Landeshauptmann hat vor kurzem verkünden lassen,
er wolle eine Volksbefragung zum Thema "U-Bahn-Betrieb am Wochenende 24 Stunden" abhalten.

Jetzt könnt ihr euch natürlich vorstellen, wie ich zu dieser Thematik stehe, als Mensch der beabsichtigt,
durch Taxifahren nicht nur Spaß zu haben, sondern der - seit er von der Gesellschaft als zu alt ( 48 ) zum
Programmieren von Computern erachtet wird - damit auch seine Brötchen verdienen will.

Was mir seit der Veröffentlichung dieser Absicht abgeht, ist das Aufheulen der Standesvertretung,
der Unternehmer, der Lenker, also aller, die davon direkt betroffen sein werden.

Da ich denke, daß Aufheulen alleine nicht bringen wird kam mir noch ein Gedanke:

Im Taxikurs hat der Vortragende auf die Frage eines Kursteilnehmers (ja, es gab ca. 3 -4 Teilnehmer, die
des Deutschen so mächtig waren, daß sie in der Lage waren, eigenständig Fragen zu formulieren)
warum denn Taxis nicht ALLE Busspuren benutzen dürfen gemeint, daß wäre damals bei den Verhandlungen mit
den Stadtvätern aus politischen Gründen nicht durchsetzbar gewesen, der Taxiverkehr würde aus Sicht der
Regierenden gerne dem "bösen" Individualverkehr gleichgesetzt und der umweltfreundliche Linienverkehr
sei daher eindeutig und per Reglement zu bevorteilen.

Gut, soll so sein, wenn die das damals ideologisch so wollten und die bessere Verhandlungsposition hatten, ok.
Aber falls dieser 24-Stunden-UBahn-Betrieb verordnet wird, müsste den Stadtvätern doch klar sein,
daß sie uns mit einem Mal einen echten Nachteil auf's Aug' drücken.
Und daher wäre mE JETZT der richtige Zeitpunkt da, um, quasi als Junktim diese Forderung wieder neu vorzutragen.

Heißt: Wenn ihr uns schon auf der einen Seite Geschäft wegnehmt, dann gebt uns doch andererseits auch einen
- eh schon lange geforderten - Vorteil um unsere Chancen im Verkehrswettbewerb mit den Öffis und den Individualverkehr
wieder ein wenig zu heben.

Was denkt ihr darüber?

Das war gleichzeitig meine Vorstellung hier im Forum. Freu mich, daß es so was gibt.

Liebe Grüße an alle.

Fritz

[Google]

[Muck]

menes wissens können wir alle busspuren bereits jetzt benützen, ausser eine zusatztafel sagt gegenteiliges (z.b. karlsplatz)!!!
LG Muck
_________________
es gibt nicht viele menschen, die mich noch überraschen können...

[KonniK]

Willkommen, Fritz!

Gehe nicht davon aus, dass hier verhandlungssichere Vertreter dieses Gewerbes eine Idee hätten, wie man kluge Ideen auch umsetzt, und ein eigentlich einfaches Argumentatorium auch entsprechend präsentieren können.

Nur als Stichwort: "Taxikrieg am Flughafen", das war erst vor kurzem wieder einmal stark präsent in den Medien. Ich bin zuletzt vor 20 Jahren gefahren, und die Problematik war EXAKT UND GENAU dieselbe. Wenn diese Luschen in zwei Jahrzehnten nicht in der Lage sind, das zu lösen (nebenbei: so einen Schwachsinn gibt es sonst in keiner größeren Stadt der Welt, und ich bin ein wenig gereist), wie sollen diese Standesvertreter gegen den bladen Häupl mit seiner 24h-Idee auftreten?

Wünsche dir aber trotzdem alles Gute und viel Erfolg auf unseren Strassen,
KonniK

[Taxman]

also zum thema busspuren.
die paar ausnahmen die für uns tabu sind, fallen nicht wirklich ins gewicht.
also von daher ist das kein nachteil bzw. ein in verhandlungen notwendiger diskussionspunkt.

die 24h geschichte ist natürlich für uns ein reizthema. andererseits, fährt die u-bahn überall hin?
wie siehts dann mit dem anschluss aus?
wieviele leute wollen heute schon nicht mal unter tags mit den öffis fahren?

der ansatzpunkt für überlegungen sieht bei mir etwas anders aus.
o.k. gehen wir von der annahme aus zu sagen die u-bahn fährt 7/24.
dann sollte sich unser gewerbe als sinnvolle ergänzung zu diesem mehr als lückenhaften angebot der wiener linien präsentieren.
Motto: "wir bringen sie sicher bis vor die haustüre"
keine zugigen bahnsteige, keine vor der nase davongefahrenen züge, keine pöbelnden assis.
wissts leut, ich bin der meinung wir sollten anfangen uns auf unsere stärken zu besinnen, diese forcieren bzw. verbessern. und nicht immer jammern, wer uns aller den fahrgastkuchen beschneiden möchte. selbstmitleidsorgien kann ich schon nimmer hören.

mit einer positiven grundhaltung lebt sichs nämlich viel leichter und die andauernde schlechtjammerei geht mir gelinde gesagt in den schritt.

@fritzwien
herzlich willkommen und viel spass im club der überqualifizierten taxilenker. es ist gar nicht sooo schlimm wies auf den ersten blick aussieht.
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!!!MAN MUSS NICHT ZWINGEND IMMER ALLES SO MACHEN WIE ES SCHON IMMER WAR!!!

[Beowolf]

Tja fritz auch ich bin mehr oder weniger neu auf der strasse (oder derzeit noch daneben) aber auch ich will dich willkommen heissen im club und ich denke tax hat völlig recht nicht nachdenken wer was alles anbietet sondern echt die stärken raus lassen und viel mit freundlichkeit kann man da schon einfangen ^^ denn wie heisst es doch :
sei höflich lieb und nett dann schläfst du gut im bett ^^

ein spruch meiner oma, zwar nimmer zeitgemäss aber wahr

[fritzwien]

Ja, ja, ihr habt schon recht.
Falls der Eindruck entstanden ist, ich wollte raunzen, nein, das war nicht meine Intention.
Das es keinem Taxilenker gefällt, wenn die Konkurrenz stärker wird - und das wird bei der Ausweitung des U-Bahn-Betriebs sicher der Fall sein - das ist ja klar.
Ebenso klar ist, daß wir diese populistische Maßnahme nicht verhindern können, zumal in den Medien durchklingt, das Häupel uns dieses Zuckerl servieren wird ohne gleichzeitig Tariferhöhungen bei den Wiener Linien in Aussicht zu stellen.
Vor Wahlen wird das Kommunal gerne als Schlaraffenland hingestellt.
Und die Mehrheit der Stimmberechtigten wird ihm das glauben.

Also ist dieses Thema eh schon gegessen.

Aber wenn es schon unvermeidlich ist, dann sollten wir doch hinterfragen, ob diese Änderung nicht auf irgendeine Art auch für uns nützlich sein kann.
Daher der Gedanke, wenn sie uns schon was wegnehmen, dann sollten wir versuchen, auch den einen oder anderen Vorteil für uns zu erreichen.

Möglicherweise fallen die wenigen Busspuren, die für Taxis noch gesperrt sind wirklich nicht sehr ins Gewicht, aber wenn wir diese wenigen nun quasi als Ausgleich fast gratis dazu bekämen, wäre doch allen geholfen ohne daß es was kostet.

Und günstiger war die Gelegenheit, die baulich getrennten Fahrbahnen für uns nutzbar zu machen noch nie.

Einige der Stadtväter haben möglicherweise nun doch ein schlechtes Gewissen, da sie unseren Stand mutwillig noch ein wenig schlechter machen. Und wer ein schlechtes Gewissen hat, ist oft ein wenig kompromissbereiter, entgegenkommender. Das habe ich gemeint.

Protestieren gegen die 24-Std.-U-Bahn bringt uns nix, aber ein Gegengeschäft vorschlagen hat Chancen.

Und fein wäre es schon, wenn man den Abendstau auf der Geiselberg am Gleiskörper überholen könnte, oder die Schlickgasse rausfahren könnte.

Warum sollen wir das nicht versuchen zu erreichen?

@Tax: ich denke nicht, daß ich überqualifiziert bin.
Aber der Beruf des Taxilenkers wird oft unterschätzt, wie ich immer wieder bemerken kann.
Klar, einen Fahrgast mit Hilfe eines Navis von A nach B bringen kann fast jeder.
Aber das, was den Beruf spannend und hoffentlich auch einträglich macht
(und zwar LEGAL(!)), das Beobachten des Kundenverhaltens, das erkennen der jeweils raschesten und für den Fahrgast günstigsten Route,
die Fähigkeit, dem Fahrgast vermitteln zu können, daß er etwas Besonderes ist, daß er ein Luxusgut konsumiert, die Charakterstärke aufbringen, die es einem Fahrer ermöglicht trotz fast ununterbrochenem Streß im Stadtverkehr mit all diesen "Künstlern", Möchtegernrennfahrern oder Oberlehrern noch ruhig, besonnen und höflich zu bleiben, die andauernde Verantwortung für anvertrautes Menschenleben und deren Gesundheit, also wenn DAS keine Merkmale für eine außerordentlich hohe Qualifizierung der in diesem Geschäft tätigen Personen sind, dann weiß ich nicht, WAS hochqualifiziert sein soll.

Ich habe zwar selbst noch kein Taxi gelenkt (nur Mietwagen in München),
aber meine Mutter war bis kurz vor ihren Tod als "Diesellauda" unterwegs.
Und da ich ihr zugehört habe, erfuhr ich einiges.

Daher: ich freu mich schon sehr drauf, bin auch überzeugt meinen Weg zu machen, aber ich hab ne Menge Respekt vor euch und eurem Geschäft.


Zum Thema "sinnvolle Ergänzung zu den Öffis":
stimmt haargenau mit meinen Beobachtungen überein.
1) Ne Menge Frauen weigern sich, des Nächtens von der Stadt mit dem Bus oder der U heim zu fahren. (Angst fährt mit)

2) ich wohn in der Nähe von 1308, das ist hochinteressant dort.
Alle 20 Minuten sind die Wägen durchgewechselt.
Wie das geht ist auch zu sehen: 58er hält, älteres Ehepaar steigt aus der Bim und rein ins Taxi (übrigens: in den schwarzen gepflegten Benz in der MITTE, den Skoda und den Alhambra lassen sie vorne stehen).
Dann geht's mit Sicherheit Richtung Roter Berg oder so, weil Laufen ist mühsam.

Denke mir, das sind 2 Kilometer Fahrt, bei höflichem Auftreten des Fahrers auch der eine oder andere Euro Maut und 10 Minuten später bin ich wieder auf 1308.
2KM -> 5€, toller KM-Schnitt.

Aber so was entdeckt man nur, wenn man gewillt ist, zu BEOBACHTEN.
Taxilenken ist Intelligenz + dicke Haut + Charakter.

LG an alle, Fritz

[Taxman]

danke fritz.....besser kann man es auch als alter, beobachtender und auswertender hase nicht beschreiben. dem ist in dieser form nichts hinzuzufügen.

....zu den busspuren
die für uns nicht benutzbaren sind unter anderem 20m am karlsplatz weil sich der bus dort die ampel umschalten kann um zu wenden und die am südtirolerplatz die derzeit auf grund der bauarbeiten ohnehin nicht in betrieb ist. dies erhebt zwar keinen anspruch auf vollständigkeit, zeigt dir aber das es wirklich vernachlässigbar ist.
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[tomtom]

[KonniK]

Tomtom, schlecht aufgelegt oder immer so negativ? Ich komme auch von der Nachtschicht, habe allerdings nicht so wie du vor 03:33 aufgehört, und bin mit meinem Umsatz mehr als zufrieden.

Ich bin zuletzt vor 20 Jahren gefahren (weiß, hatte ich schon einmal erwähnt), und war sehr gespannt, was sich jetzt verdienen lässt. Man hört fast nur raunzende Kollegen, die alle zu berichten wissen, wie schön und toll und supergut alles früher war. Komischerweise haben auch vor 20 Jahren die "Alten" gemeckert, dass früher alles viel besser war.

Wenn ich mir meinen heutigen Verdienst ansehe, wir reden von einem Mo, dann habe ich wirklich keinen Grund zu klagen. Guter Umsatz, faire Pauschale und zufriedene Fahrgäste in einem gepflegten Nichtraucherauto, die mich (mehrmals) um meine Tel.-Nr. fragten. Eine habe ich heute gleich dreimal gefahren...

Wollen wir wetten, sollten wir uns in 20 J in diesem Forum wieder treffen, gibt es unter den dann "Alten" mindestens 99%, die erzählen, wie gewaltig das Einkommen und die Rahmenbedingungen und überhaupt alles 2009 war...

[Taxman]

...genau darin liegt eine der problematiken. das "ewiggestrige" früher war alles besser und schöner. nur früher waren auch die umgebungsvariablen andere. und wer will denn schon in seiner entwicklung stehenbleiben?

ich selbst habe die erfahrung gemacht, daß gerade die derzeitige situation in unserem gewerbe ein wirklich ausreichendes potential für geschäftliche entwicklungen bietet.
zur erinnerung: wir sind dienstleister.
das heisst aber nicht daß ich am standplatz verschimmeln muss und drauf warten, daß ein kunde meine türklinke putzt.

gottseidank gibts kollegen die mit vergammelten fahrzeugen, mangelhaften ortskenntnissen und rüpelhaftem benehmen unterwegs sind. ehrlich ich sag gottseidank. weil das gibt denjenigen die denn sinn des wortes kundendienst verstehen die möglichkeit sich ein stammkundenpotential zu sichern und damit ihr geschäft gewaltig aufzupeppen. diese kunden zahlen gerne für das bisschen extra.
und wenns dumm läuft muss i halt schnell 15 minuten zum kunden fahren.
der ist aber IMMER da. auch dann wenn das normale standplatzgeschäft nicht geht. und bevor ich eine stunde oder mehr einen standplatz bewache, verdien ich lieber ein wenig.

also sind wir doch froh über die krankjammerer und negativjünger. sie holen sich selber runter und verbreiten unter ihresgleichen die schlechte laune die sich dann auch im umgang mit den kunden widerspiegelt.
ich bevorzuge ein lächeln und gute manieren gegenüber einem mürrischen, wortkargen und den ganzen tag dahergrantelnden zeitabsitzen.

genau deshalb seh ich auch die u-bahn thematik nicht wirklich als großes problem. wie schon vorher gepostet.
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!!!MAN MUSS NICHT ZWINGEND IMMER ALLES SO MACHEN WIE ES SCHON IMMER WAR!!!

[Google]

[fritzwien]

[Exler]

Ich kann den Tom nur rechtgeben man kann in diesen Geschäft nichts beeinflussen. Auch das Auto ob neu oder alt ist mehr als egal man macht nicht viel mehr Geld. Ich hatte alles möglichen Autos es ist nur schöner einen neuen Stern zu fahren. Das Geschäft wurde runiert mit der Freigabe das war irgendwie wie eine Enteignung. Daher habe ich eben schon lange mit dem Taxi aufgehört. Die Öffis sind mehr als gut in Wien ich fahre fast nur Öffis oder eben Rad. Ihr dürft auch nicht vergessen, das eben die Leute zuviele Privatpkws haben ein Taxi wird leider fast nie gebraucht. Es wird sich auch in zukunft nichts ändern . Als Anfänger und falls man auch noch gerne Auto fährt sieht man das noch anders auch kommt das Anfängerglück dazu. Soviel ich weiß auch der Dezember wurde immer schlecht auch bei mir vor Jahren war es im Sommer besser als im Winter. Trotz allen alles Gute und viel Geschäft.

[Bibiblocksberg]

Naja, es gibt schon immer mehr Leute, die an einem Dacia vorbeigehen und in ein Auto einsteigen.

[Rübezahl]

[Vario]

Busspuren: