Türkei in die EU??????

[Max]

Dieses Thema kursiert ja bereits schon lange, aber trotzdem will es mir nicht richtig in den Sinn, warum bitte will die EU, dass die Türkei zur Gemeinschaft kommt?

Schon klar, wegen der Sicherung der ÖL- und Gaslieferungen.

Aber, da die Türkei zum größten Teil in Asien liegt, hat sie einfach NIX in der EU verloren.

Bin mir jetzt nicht sicher, aber ich glaube schon mal gehört zu haben, dass die Frage im Raum stand, ob nicht auch ISRAEL zur EU kommen sollte. ROFL......

Genau! Dann kann man ja auch Österreich zu Indonesien zählen, oder?

Jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen.

Das wäre das größte Debakel, dass sich die EU leisten würde, wenn wir die Türkei reinnehmen würden. Wobei wahrscheinlich nicht einmal die "normalen" Türken das Problem sind, sondern eher die Kurden mit ihren extremen Ansichten.

Denn: Wenn Du schaust, welche Türken mit der Burka (Ganzkörperverhüllung der Frauen) rumlatschen, sind es eh die Kurden. Frag einfach mal, wennst dich traust. ;-)

Naja...wollte ich nur so mal "off-topic" gesagt haben.

Gruß

Max
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[hAIL]

Die Sache stellt sich ja leider anders dar, als sie in der Öffentlichkeit publiziert wird. Natürlich will die Türkei in die EU - wer das aber noch mehr will, das sind die Grosskonzerne aus der EU.

Für mich hat sich das ganze Projekt EU in den letzten Jahrzehnten verändert und stellt in der heutigen Zeit modernen Kolonialismus dar. Für die beitretenden Länder ergibt sich vielleicht kurzfristig ein Vorteil - die Kosten dafür bezahlen wir alle. Wer aber wirklich davon profitiert, das sind die globalen Multis, die ihre Produktionsstätten in die neuen, ehemaligen Ostblockländer, legen, um dort günstig produzieren zu können. Durch den Beitritt zur EU werden gleiche Bedingungen geschaffen, die nationalen Parlamente werden ausgeschalten und müssen sich im Prinzip nach der Decke strecken. Nationale Firmen können sich gegen den Preisdruck und die Hygienevorschriften der EU, im Wettbewerb mit Grossmästereien und industrieller Landwirtschaft nicht am Markt halten.

Durch diese Massnahmen werden die nationalen Produkte vom Markt verdrängt - diese Arbeitsplätze, z.B. in der Landwirtschaft, gehen verloren - die neuen Länder werden mehr und mehr abhängig von Importen. Der Nutzen liegt bei den Grossbetrieben der EU - und zwar in jeder Branche. Bauern haben überhaupt keine Chance zu überleben.

Und wenn das dicke Ende kommt, wenn nichts mehr zu holen ist, die Lohnkosten dort ein zu hohes Niveau erreicht haben, dann ziehen diese Firmen weiter in Länder, in denen man noch ein niedriges Lohnniveau vorfindet und lassen einen Scherbenhaufen zurück. Und was passiert dann mit den Menschen, die in der Produktion tätig waren, mit den ganzen Arbeitslosen, die durch diese Handhabung enstehen? Die eigenen Firmen und Märkte sind zerstört, diktiert wird dann aus Brüssel. Eigene Entscheidungen, Schutzzölle, regulierende Massnahmen sind nicht mehr durchführbar, da wir uns alle verkauft haben.

Noch ein Wort dazu, dass es immer hiess, wir hier in Österreich hätten am meisten von der Osterweiterung profitiert. Bitte wer, wieviele Arbeitsplätze wurden dadurch geschaffen, dass sich unsere Banken in diesen Staaten angesiedelt haben? Kein einziger - im Gegenteil. Warum? Weil die EU Firmenansiedlungen in diesen Staaten subventioniert - siehe Nokia Bochum.

Man muss also genau hinter die Kulissen blicken, wer sich den Beitritt der Türkei am Meisten wünscht. Und wenn die Multinationalen Unternehmen beschliessen, dass es soweit ist, dann wird dieser Beitritt auch vonstatten gehen, egal was die Menschen dazu sagen.

Noch eines zur Türkei: das Problem dort sind die ungebildeteten, sich in ihre Religion flüchtenden Menschen, die auch dort nicht gern gesehen sind. Mit den Kurden alleine hat das nichts zu tun. Die Türkei ist so vielfältig - seht nur mal in die grossen Städte wie Istanbul oder Ankara - da hätten diese Leute, die wir hier ertragen müssen, nicht den Hauch einer Chance. Bei denen, die zu uns und nach Deutschland strömen und sich einfach nicht integrieren wollen, handelt es sich um Familien aus Ostanatolien - arme Bauern mit keiner Bildung, weshalb sie sich auch so in die Religion flüchten.

[hAIL]

Da es in gewisser Weise damit zusammenhängt, möchte ich hier noch Stellung dazu beziehen, warum ich gegen diesen EU Reformvertrag bin.

Auch das ist wieder ein weiterer Schritt die EU zu einer politischen Union, im Sinne der USA umzuwandeln. Dadurch verlieren wir komplett unsere Identität, haben keine eigene Stimme mehr, müssen uns nach der Decke strecken und können nur nachplappern, was die grossen der EU vorgeben.

Ich bin zwar ein Freund Deutschlands, vor allem da ich der Meinung bin, dass unsere beiden Länder eigentlich zusammengehören - dies ergibt sich für mich aus unserer Geschichte, unseren Verflechtungen und vielem mehr - ich möchte als Österreich auch eine eigene Stimme, die Möglichkeit eines Vetos haben. Durch die neue Konstellation ergibt sich, dass die grossen Länder der EU - Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Spanien (in politischen Fragen spricht man von den grossen 4, die im Prinzip ohnehin schon alle Entscheidungen treffen).

Die Argumente, wir hätten durch die neue Verfassung ja die Möglickeit von Volksabstimmungen, soll uns nur Sand in die Augen streuen. Jeder normal denkende Mensch kann sich vorstellen was herauskommt, wenn die Bevölkerung der kompletten EU über eine Sache abstimmt, die wichtig für Österreich ist, den anderen Ländern aber wirtschaftlich schadet.

Auch unsere Neutralität geben wir dadurch auf - jeder der was anderes denkt, versucht sich noch an die Korrektheit der Worte unserer Politiker zu klammern.

Ein Beispiel dazu: Auch unser Bankgeheimnis wurde noch vor kurzem in der Öffentlichkeit so verteidigt, alle anderen als blöde bezeichnet, die anzweifelten, dass wir uns das von der EU kippen lassen. Was geschah letzte Woche? Abstimmung im Parlament zur Aufweichung des Bankgeheimnisses. Die Leute, die das zuvor noch vehement verneint und abgelehnt hatten, stellten plötzlich alle als staatsfeindlich dar, die das Bankgeheimnis nicht opfern wollten.

Abschliessend noch eine paar Worte zur Entwicklung:

Meiner Meinung müsste ganz klar eine Abstimmung über unseren weiteren Weg in der EU abgehalten werden. Nicht nur wegen der jetzigen Verfassung, sondern wegen vieler Änderungen, die man uns aufs Aug gedrückt hat.

Die damalige Volksabstimmung betraf eine wirtschaftliche Gemeinschaft, bei der klar festgestellt wurde, dass es nie in eine Richtung gehen sollte, ja man versprach hoch und heilig, dass das nie kommen würde, deren Weg man jetzt eingeschlagen hat. Ein politisches Bündnis nach dem Vorbild der USA.

Im Prinzip ist die EU Wahl die entscheidenste für unser Land, da die österr. Regierung nur noch dazu da ist, EU Richtlinien umzusetzen und quasi entmündigt ist. Sie dient nur noch dazu uns Sand in die Augen zu streuen, uns Themen vorzusetzen, die uns vom eigentlichen ablenken sollen, über die wir uns alterieren (aufregen), um nicht mitzubekommen was in der Zwischenzeit beschlossen wird. Wen das wen interessiert, ich kann es an unzähligen Beispielen belegen. Wir, das Volk, bekommen ein Thema vorgesetzt, über das wir wahnsinnig erregt sind und diskutieren - während wir das tun, werden im Parlament Gesetze beschlossen, die das manipulierte Volk nicht mitbekommt.

Ich schliesse jetzt mal, denn darüber könnte ich Romane verfassen.